Friedman und die soziale Verantwortung eines Unternehmens
Vor fast genau 50 Jahren veröffentlichte Milton Friedman sein heute berühmtes Essay „Die Friedman Doktrin: Die soziale Verantwortung eines Unternehmens ist es, den Gewinn zu maximieren“. Dies wird derzeit von allen Seiten im Zusammenhang mit nachhaltigen Investments gerne zitiert. Was hat es damit auf sich?
Von der 3 berühmten Buchstaben „ESG“, bekommt das „S“ momentan sehr viel Aufmerksamkeit. Es steht für Soziales und bedeutet, grob gesagt, dass man von den Unternehmen erwartet, ihre Mitarbeiter und die Gemeinden um sie herum mit Respekt behandeln. Diese Unternehmen sind sodann verantwortungsbewusste Arbeitgeber, was sich wiederum allgemein positiv auf unsere Gesellschaft als Ganzes auswirkt.
Auf unsere Blog-Seite haben wir das postive Beispiel von Waste Management erwähnt. Der CEO stellt klar und deutlich die Interessen seiner Mitarbeiter und deren Familien vor den Interessen seiner Aktionäre. Man kann erwarten, dass das Scoring von Waste Management im Bereich „Soziales“ durch die Decke geht. Dem operativen Geschäft hat es auch nicht geschadet. Wie werden da andere Unternemen, die zum Beispiel Milliarden verdienen und trotzdem öffentliche Kredite und staatliche Unterstützungen beantragen und dann Mitarbeiter kündigen, abschneiden? Ist das sozial? Es wird spanned zu sehen sein, wie solches Verhalten von Nachhaltigkeits-Ratingagenturen bewertet wird.
Viele Friedman-Fans sagen sowas wie ein ESG Scoring, ist unnötig und der Markt wird sich selbst regulieren und überhaupt haben gelistete Unternehmen eine Verantwortung, nein, ein Pflicht gegenüber Ihren Aktionäre. „Der Vorrang von Aktionären hat immer funktioniert!“. Naja, der eine sagt es so und der andere wiederum anders. Die Debatte geht, so glauben wir, bald erst richtig los. Einer der einflussreichsten Friedman-Anhänger, Frau Hester M. Peirce ist die Spitzenkandidatin für den nächsten Vorsitz der amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde (SEC). Diese Ernennung wird wahrscheinlich dazu führen, dass die Unternehmen ihre Stakeholder-Freundlichkeit neu bewerten werde. In den letzten Jahren wurden die Forderungen für ein neues Aktionärsgesetz, welches die CEO´s vom Zwang nach maximal Gewinne zu befreien, immer lauter. Unter Frau Hester M. Peirce würden diese Forderungen allerings kein Gehör finden.
Aber zurück zu Friedman - ein wahrer Freund des freien Markts. In Zusammenhang mit nachhaltigen Investments kann man sagen, dass er bestätigt worden ist. Der Markt regelt sich selbst und es fließen Milliarden in nachhaltige Investments. Klar ist aber auch, dass nicht alles „grün“ ist wo „grün“ drauf steht. Aber die Zeichen sind da und Unternehmen reagieren immer schneller darauf den Bedürfnissen der ECO-bewussten-Kunden gerecht zu werden. Lasst uns hoffen, dass es lange so bleibt -- mit oder ohne ein neues Aktionärsgesetz.





